Schlagwort-Archive: Austeritätspolitik

Gesundheit für alle statt krank gespart!

Zwei Veranstaltungen über Gesundheit in der Krise und Solidarität

Solidarische Gesundheitszentren — das Gesundheitskollektiv Berlin und die Poliklinik Hamburg stellen sich vor
23. November 2017 I 19:30 Uhr
AZ Conni, Rudolf-Leonard-Str. 39, Dresden
Der Veranstaltungsraum ist rollstuhlgerecht.

Update: 26.11.: Und hier der Mitschnitt unserer Veranstaltung:

 

Solitaire ou solidaire? Social Clinic of Solidarity of Thessaloniki
14. Dezember 2017 I 20 Uhr
Filmvorführung OmU (2-3€ Spende)
Thalia Cinema, Görlitzerstr. 6, Dresden Weiterlesen

Es braucht den Bruch mit der EU

Wir sprachen am 22. Mai 2015 mit Alexandra Pavlou über die aktuelle Situation in Griechenland. Alexandra Pavlou ist im linken Flügel der SYRIZA organisiert und außerdem in basisdemokratisch organisierten Gruppen aktiv, wie z.B. bei einer solidarischen Klinik, welche versucht eine medizinische Grundversorgung für Menschen zu organisieren, die nicht krankenversichert sind. Das schließt auch Geflüchtete mit ein. Alexandra gibt einen differenzierten Blick auf die Situation in Griechenland und die Politik der SYRIZA.
Wir veröffentlichen hier Teil 1 des Interviews. In Teil 2 sprachen wir unter anderem über die Situation Geflüchteter, die solidarischen Kliniken, die Koalition SYRIZA-ANEL (Unabhängige Griechen). Teil 2 werden wir bald ebenfalls hier veröffentlichen.

Hallo Alexandra, vielleicht kannst Du uns einfach mal ein kurzes Stimmungsbild geben, wie momentan bei Euch die Stimmung in Athen ist.

Alexandra: Ja die Stimmung ist nicht sehr gut. Natürlich ist SYRIZA selbst auch irgendwie gespalten, was die Stimmung oder die Erwartungen betrifft. Die Stimmung ist aber bei den meisten nicht sehr gut, denn man erwartet nicht sehr viel Gutes von dem Abkommen [aktuelle Verhandlungen mit der EU; Anm. d. Red.], das wahrscheinlich bald geschlossen wird.
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Solidarität als Widerstand

Zu den Social Clinics of Solidarity in Griechenland
Mi, 9. Juli 2014, um 20.00 Uhr, in der Kosmotique

Vortrag/Bericht mit Nadja Rakowitz
Eine Kooperationsveranstaltung mit IPPNW

Hier sind die Vortragsfolien zum Nachlesen.
Und hier gehts zum Audio-Mitschnitt.

polar_nadja_june14Dass die Austeritätspolitik in den letzten Jahren das griechische Gesundheitssystem fast zerstört hat und dass die medizinische Versorgung großer Teile der Bevölkerung nicht mehr gewährleistet ist, dürfte inzwischen bekannt sein – dass sich gegen diese Zustände breiter sozialer Protest regt, vielleicht weniger.
Die Bewegung der solidarischen Kliniken setzt der Austerität und der Unmenschlichkeit dieser Ökonomisierung des Gesundheitswesens die praktische Solidarität entgegen: In den inzwischen über 40 solidarischen Praxen versorgen hunderte von unbezahlten ehrenamtlichen Gesundheitsprofessionellen und anderen in basisdemokratisch organisierten Strukturen alle diejenigen Menschen, die nicht mehr versichert sind oder sich die Versorgung schlicht nicht leisten können. Zugleich rufen sie aber die PatientInnen und alle Beschäftigten zum Kampf gegen diese – tödliche – Politik auf und leisten gemeinsam Widerstand. Widerstand gegen die aktuelle Politik, aber auch Widerstand gegen die allgemeine Tendenz der Ökonomisierung und Kommerzialisierung der gesamten Gesellschaft. Viele Aktivist_innen in den Kliniken sind deshalb auch politisch in linken Parteien organisiert, andere dagegen lehnen parteienförmige Organisierung strikt ab. Alle vereint jedoch die als Widerstand praktizierte Solidarität.
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Redebeitrag vor der IABG Filiale Dresden

14. Mai 2014
Der Redebeitrag als PDF Datei.

15052014163Solidarity, Democracy und Commons sind die Schlagworte der internationalen Blockupy-Aktionstage, in deren Rahmen wir uns heute hier vor der Dresdner Filiale der IABG zusammengefunden haben.
Unter der Forderung: „Grenzenlos solidarisch – Für eine Demokratie von unten!“ thematisieren Gruppen und Bündnisse in ganz Europa die Umverteilungsprozesse und die damit einhergehende menschenverachtende Politik. Ökologische Katastrophen, Kriege um begrenzte Ressourcen und Vertreibung sind direkte Folgen grenzenlosen, kapitalistischen Wachstums. Globale Bewegungsfreiheit wie die des Kapitals, gilt für Menschen, die im Zuge kapitalistischer Akkumulation ihrer Lebensgrundlagen beraubt werden, dagegen nicht. „Grenzenlose Solidarität“ meint für uns nicht Kredite und Care-Pakete für die Entrechteten, sondern das grenzüberschreitende aufeinander beziehen und das Ausmachen gemeinsamer Ziele, Kämpfe und Gegner_innen.
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Widerstand, Repression und Selbstorganisierung in Griechenland

Ein Reisebericht

Mittwoch, 16. April 2014, um 20:00 Uhr in der Kosmotique
In Kooperation mit Ausser Kontrolle.

Mit dem Beginn der Euro-Krise seit 2009 ist der Machtzuwachs, die hegemoniale Position Deutschlands und die von Deutschland betriebene Austeritätspolitik gegenüber den „Krisenländern“ zu beobachten.
Im Oktober 2013 waren verschiedene Dresdner Gruppen in Griechenland und trafen sich dort mit Gruppen, die versuchen, sich gegen Austerität, damit einhergehender Verelendung sowie einer fortschreitenden Entdemokratisierung zu wehren.
Ausgangspunkt der Diskussionen war die erstmalige Anwendung des Paragraphen „zur Bildung einer kriminellen Vereinigung“ auf politische Proteste und soziale Bewegungen in Griechenland.
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Interview mit Alexandra Pavlou, Mitarbeiterin der solidarischen Klinik K.I.F.A in Athen

Eine gekürzte und redigierte Fassung des Interviews ist am 13. März in der Berliner Wochenzeitung Jungle World erschienen. Das Interview ist Teil unserer Bemühungen auf den Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung in Griechenland aufmerksam zu machen. Ausführliche Informationen findet ihr in unserem Aufruf Krank gespart!
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Austeritätspolitik und Gesundheit in Griechenland

Die Social Clinic of Solidarity in Thessaloniki
Sa, 01.03.2014, um 20:00 Uhr, in der kosmotique

Vortrag/Bericht von Ben Wachtler (Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte)

In Griechenland ist unter dem Druck der Spardiktate das öffentliche Gesundheitssystem zusammengebrochen. Die Troika aus Vertreter_innen der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds hat durchgesetzt, dass alle sozialstaatlichen Leistungen, inklusive Krankenversicherung, zwölf Monate nach Verlust des Arbeitsplatzes einzustellen sind. Wer nicht krankenversichert ist, muss die Kosten einer Behandlung vor Ort in bar bezahlen. Zahlreiche staatliche Kliniken und Arztpraxen sind in den letzten Jahren geschlossen worden. Um dennoch eine Behandlung der Armen, Nicht-mehr-Versicherten, Asylsuchenden und Migrant_innen gewährleisten zu können, sind in ganz Griechenland Social Clinics of Solidarity (SCS) entstanden, in denen Ärzt_innen und Pfleger_innen ehrenamtlich arbeiten und Medikamentenspenden verteilt werden.
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KRANK GESPART!

Der Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung in Griechenland
und die Selbstorganisation in Social Clinics of Solidarity

Laut einer im Oktober von der Hilfsorganisation Oxfam veröffentlichten Studie erinnern die europäischen Sparmaßnahmen an die „Strukturanpassungsprogramme“ des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Ländern Lateinamerikas, Südostasiens und Afrikas in den achtziger und neunziger Jahren. Eine unmittelbare Folge der Krisenpolitik ist die Verstärkung sozialer Ungleichheit in den Ländern, die die umfangreichsten Sparmaßnahmen vorgenommen haben, wie Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien und Großbritannien. EU-weit haben die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung vorbehaltlos von der Politik der vergangenen Jahre profitiert. In allen europäischen Staaten konnten sie ihren Anteil am Gesamtvermögen steigern: in Deutschland in den vergangenen Jahren um jährlich ein Prozent auf deutlich über 60 Prozent; und sogar in Griechenland stieg der Gesamtvermögensanteil der 2.000 reichsten Familien von etwa 75 auf über 80 Prozent.
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