Schlagwort-Archive: Griechenland

Solidarität in der Schuldenkrise

Die solidarischen Kliniken in Griechenland

Donnerstag, 26.2.2015, 20.00 Uhr, Stadtteilhaus Äußere Neustadt, Prießnitzstr. 18

IMG_0130Vor allem Deutschland fordert als Lösung für die Schuldenkrise in Griechenland eine strikte staatliche Sparpolitik. Die Folgen für Griechenland sind Massenarbeitslosigkeit, der Kollaps der staatlichen Sozialhilfe, eine deutlicher Anstieg der Selbstmordrate sowie der faktische Zusammenbruch des Gesundheitssystems. Der symbolische Protest dagegen – Demonstrationen und Generalstreiks – hat über die Jahre abgenommen. Basisdemokratisch organisierte Strukturen hingegen, die praktische Solidarität gegen Sparpolitik und Ökonomisierung der Gesellschaft setzen, weiten sich aus. Ein Beispiel hierfür sind die solidarischen Kliniken. Allein in Athen gibt es mehr als 15 dieser Einrichtungen. Die ehrenamtlichen Helfer*innen und Ärzt*innen behandeln Menschen, die nicht versichert sind: Griech*innen und Migrant*innen gleichermaßen sowie Versicherte, die sich die Zuzahlungen nicht mehr leisten können.
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"From Manolada to Dhaka … Workers united shall win!"

Ein Bericht zur Arbeit beim Griechischen Flüchtlingsrat in Athen von Mathias Verheyen

Mittwoch, 19. November 2014, 20:00 Uhr, in der Kosmotique (Martin-Luther-Str. 13)

Der griechische Flüchtlingsrat ist als UN-assoziierte NGO eine der wichtigsten Organisationen, die sich für die Belange von Geflüchteten gegenüber dem griechischen Staat, der konservativen griechischen Regierung unter Andonis Samaras (Nea Demokratia) und der Europäischen Union einsetzt. Eine der Hauptaufgaben des Flüchtlingsrates ist es, die griechische Gesetzgebung und Migrationspolitik bezüglich ihrer Konformität mit europäischem und internationalem Recht sowie die Einhaltung humanitärer Standards zu kontrollieren. Hierfür arbeitet der Flüchtlingsrat eng mit dem Europäischen Flüchtlingsrat und verschiedenen NGOs in Europa zusammen.
Die zweite wesentliche Kompetenz des Flüchtlingsrates besteht darin, Asylsuchende auf rechtlicher und sozialer Ebene zu unterstützen, sei es durch kostenlosen Rechtsbeistand, Vermittlung an Sozialarbeiter_innen und Psycholog_innen oder kostenlose Sprachkursangebote.

Mathias Verheyen wird von seiner Zeit beim Griechischen Flüchtlingsrat in Athen und über seine Eindrücke bezüglich der Situation von Geflüchteten berichten.

Foto: Mathias Verheyen.

Foto: Mathias Verheyen. Dieses Bild steht unter einer Creative Commons Lizenz. Es wurden keine Änderungen vorgenommen.

„From Manolada to Dhaka … Workers united shall win!“

Ein Bericht zur Arbeit beim Griechischen Flüchtlingsrat in Athen von Mathias Verheyen

Mittwoch, 19. November 2014, 20:00 Uhr, in der Kosmotique (Martin-Luther-Str. 13)

Der griechische Flüchtlingsrat ist als UN-assoziierte NGO eine der wichtigsten Organisationen, die sich für die Belange von Geflüchteten gegenüber dem griechischen Staat, der konservativen griechischen Regierung unter Andonis Samaras (Nea Demokratia) und der Europäischen Union einsetzt. Eine der Hauptaufgaben des Flüchtlingsrates ist es, die griechische Gesetzgebung und Migrationspolitik bezüglich ihrer Konformität mit europäischem und internationalem Recht sowie die Einhaltung humanitärer Standards zu kontrollieren. Hierfür arbeitet der Flüchtlingsrat eng mit dem Europäischen Flüchtlingsrat und verschiedenen NGOs in Europa zusammen.
Die zweite wesentliche Kompetenz des Flüchtlingsrates besteht darin, Asylsuchende auf rechtlicher und sozialer Ebene zu unterstützen, sei es durch kostenlosen Rechtsbeistand, Vermittlung an Sozialarbeiter_innen und Psycholog_innen oder kostenlose Sprachkursangebote.

Mathias Verheyen wird von seiner Zeit beim Griechischen Flüchtlingsrat in Athen und über seine Eindrücke bezüglich der Situation von Geflüchteten berichten.

Foto: Mathias Verheyen.

Foto: Mathias Verheyen. Dieses Bild steht unter einer Creative Commons Lizenz. Es wurden keine Änderungen vorgenommen.

Solidarität als Widerstand

Zu den Social Clinics of Solidarity in Griechenland
Mi, 9. Juli 2014, um 20.00 Uhr, in der Kosmotique

Vortrag/Bericht mit Nadja Rakowitz
Eine Kooperationsveranstaltung mit IPPNW

Hier sind die Vortragsfolien zum Nachlesen.
Und hier gehts zum Audio-Mitschnitt.

polar_nadja_june14Dass die Austeritätspolitik in den letzten Jahren das griechische Gesundheitssystem fast zerstört hat und dass die medizinische Versorgung großer Teile der Bevölkerung nicht mehr gewährleistet ist, dürfte inzwischen bekannt sein – dass sich gegen diese Zustände breiter sozialer Protest regt, vielleicht weniger.
Die Bewegung der solidarischen Kliniken setzt der Austerität und der Unmenschlichkeit dieser Ökonomisierung des Gesundheitswesens die praktische Solidarität entgegen: In den inzwischen über 40 solidarischen Praxen versorgen hunderte von unbezahlten ehrenamtlichen Gesundheitsprofessionellen und anderen in basisdemokratisch organisierten Strukturen alle diejenigen Menschen, die nicht mehr versichert sind oder sich die Versorgung schlicht nicht leisten können. Zugleich rufen sie aber die PatientInnen und alle Beschäftigten zum Kampf gegen diese – tödliche – Politik auf und leisten gemeinsam Widerstand. Widerstand gegen die aktuelle Politik, aber auch Widerstand gegen die allgemeine Tendenz der Ökonomisierung und Kommerzialisierung der gesamten Gesellschaft. Viele Aktivist_innen in den Kliniken sind deshalb auch politisch in linken Parteien organisiert, andere dagegen lehnen parteienförmige Organisierung strikt ab. Alle vereint jedoch die als Widerstand praktizierte Solidarität.
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Widerstand, Repression und Selbstorganisierung in Griechenland

Ein Reisebericht

Mittwoch, 16. April 2014, um 20:00 Uhr in der Kosmotique
In Kooperation mit Ausser Kontrolle.

Mit dem Beginn der Euro-Krise seit 2009 ist der Machtzuwachs, die hegemoniale Position Deutschlands und die von Deutschland betriebene Austeritätspolitik gegenüber den „Krisenländern“ zu beobachten.
Im Oktober 2013 waren verschiedene Dresdner Gruppen in Griechenland und trafen sich dort mit Gruppen, die versuchen, sich gegen Austerität, damit einhergehender Verelendung sowie einer fortschreitenden Entdemokratisierung zu wehren.
Ausgangspunkt der Diskussionen war die erstmalige Anwendung des Paragraphen „zur Bildung einer kriminellen Vereinigung“ auf politische Proteste und soziale Bewegungen in Griechenland.
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Interview mit Alexandra Pavlou, Mitarbeiterin der solidarischen Klinik K.I.F.A in Athen

Eine gekürzte und redigierte Fassung des Interviews ist am 13. März in der Berliner Wochenzeitung Jungle World erschienen. Das Interview ist Teil unserer Bemühungen auf den Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung in Griechenland aufmerksam zu machen. Ausführliche Informationen findet ihr in unserem Aufruf Krank gespart!
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Austeritätspolitik und Gesundheit in Griechenland

Die Social Clinic of Solidarity in Thessaloniki
Sa, 01.03.2014, um 20:00 Uhr, in der kosmotique

Vortrag/Bericht von Ben Wachtler (Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte)

In Griechenland ist unter dem Druck der Spardiktate das öffentliche Gesundheitssystem zusammengebrochen. Die Troika aus Vertreter_innen der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds hat durchgesetzt, dass alle sozialstaatlichen Leistungen, inklusive Krankenversicherung, zwölf Monate nach Verlust des Arbeitsplatzes einzustellen sind. Wer nicht krankenversichert ist, muss die Kosten einer Behandlung vor Ort in bar bezahlen. Zahlreiche staatliche Kliniken und Arztpraxen sind in den letzten Jahren geschlossen worden. Um dennoch eine Behandlung der Armen, Nicht-mehr-Versicherten, Asylsuchenden und Migrant_innen gewährleisten zu können, sind in ganz Griechenland Social Clinics of Solidarity (SCS) entstanden, in denen Ärzt_innen und Pfleger_innen ehrenamtlich arbeiten und Medikamentenspenden verteilt werden.
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Into the Fire – The Hidden Victims of Austerity in Greece

Filmvorführung + Input

Mi, 22.1.2014, um 21:00 Uhr
Kosmotique, Martin-Luther Str. 13

Dokumentation von Kate Mara und Guy Smallman (Journalist_innenkollektiv Reel News), 39 min, London 2013

Am 14.11.13 entschied der Europäische Gerichtshof, dass Asylsuchende nicht in EU-Länder abgeschoben werden dürfen, in denen „systemische Mängel“ im Asylsystem herrschen. Damit wurde die Rechtsprechung vom Januar 2011 bestätigt, nach der ein EU-weites Abschiebungsverbot nach Griechenland gilt, weil es dort zu massiven Menschenrechtsverletzungen gegenüber Schutzsuchenden kommt. Noch immer werden Geflüchtete in Griechenland unter unmenschlichen Bedingungen oft über Monate hinweg inhaftiert, von Polizist_innen verprügelt, auf die Straße gesetzt und schutzlos Elend und Obdachlosigkeit sowie Angriffen rassistischer Schläger_innentrupps der Partei Goldene Morgenröte ausgesetzt.
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KRANK GESPART!

Der Zusammenbruch der Gesundheitsversorgung in Griechenland
und die Selbstorganisation in Social Clinics of Solidarity

Laut einer im Oktober von der Hilfsorganisation Oxfam veröffentlichten Studie erinnern die europäischen Sparmaßnahmen an die „Strukturanpassungsprogramme“ des Internationalen Währungsfonds (IWF) in Ländern Lateinamerikas, Südostasiens und Afrikas in den achtziger und neunziger Jahren. Eine unmittelbare Folge der Krisenpolitik ist die Verstärkung sozialer Ungleichheit in den Ländern, die die umfangreichsten Sparmaßnahmen vorgenommen haben, wie Griechenland, Irland, Italien, Portugal, Spanien und Großbritannien. EU-weit haben die reichsten zehn Prozent der Bevölkerung vorbehaltlos von der Politik der vergangenen Jahre profitiert. In allen europäischen Staaten konnten sie ihren Anteil am Gesamtvermögen steigern: in Deutschland in den vergangenen Jahren um jährlich ein Prozent auf deutlich über 60 Prozent; und sogar in Griechenland stieg der Gesamtvermögensanteil der 2.000 reichsten Familien von etwa 75 auf über 80 Prozent.
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