Europa hinter Grenzen – Serbien, Ungarn, Zaun dazwischen

Bericht und Diskussion

Samstag, 25. März um 18 Uhr im malobeo (Kamenzer Str. 38)

Kaum zu glauben, wie ruhig es hierzulande um die sogenannte „Balkanroute“ geworden ist – vor allem wenn mensch gerade aus Belgrad, Serbien zurückkommt. Vom sogenannten ‚Flüchtlingsstrom‘ spricht in Deutschland fast niemand mehr, die Situation scheint sich für die europäischen Staaten entspannt zu haben. Und doch haben sich weder die Menschen auf der Flucht auf ihrem Weg nach Europa noch die furchtbare Lage in der sie sich befinden, in Luft aufgelöst, sie sind lediglich aus dem Fokus der medialen Öffentlichkeit verschwunden.

Hinter dem hochmilitarisierten Grenzzaun zu Ungarn, an der gefühlten „Türschwelle“ zu Europa, stecken nach wie vor tausende Menschen fest. Sie warten, bedroht von Versorgungsknappheit, Kriminalität, Wind, Wetter, staatlicher Willkür und Polizeirepression – in maroden Camps oder auf den Straßen von Belgrad – auf ihre Chance zur Weiterreise. Kaum jemand will dort bleiben. Dazu kommt, dass Serbien sehr begrenzte Mittel hat, um den Geflüchteten Schutz, geschweige denn eine Perspektive zu bieten. Doch das ehemalige Transitland scheint seit dem letzten Frühjahr für viele zur Sackgasse, die Staatsgrenzen auf dem Weg in Sicherheit zu unüberwindbaren Hindernissen geworden zu sein.

Eine Aktivist*in, die in einer losen Gruppe von Menschen innerhalb der letzten sechs Monate im Rahmen unterschiedlicher Strukturen in Serbien unterwegs war, um Menschen auf der Flucht zu unterstützen, wird von ihren Eindrücken berichten. Wie und mit welchen Perspektiven ist solidarisches Handeln (un-)möglich? Auch wird Raum für Reflexion über Unterstützungsansätze mit und ohne linksradikalem Anspruch sein.