Schlagwort-Archive: Deutsche Härte

Es braucht den Bruch mit der EU

Wir sprachen am 22. Mai 2015 mit Alexandra Pavlou über die aktuelle Situation in Griechenland. Alexandra Pavlou ist im linken Flügel der SYRIZA organisiert und außerdem in basisdemokratisch organisierten Gruppen aktiv, wie z.B. bei einer solidarischen Klinik, welche versucht eine medizinische Grundversorgung für Menschen zu organisieren, die nicht krankenversichert sind. Das schließt auch Geflüchtete mit ein. Alexandra gibt einen differenzierten Blick auf die Situation in Griechenland und die Politik der SYRIZA.
Wir veröffentlichen hier Teil 1 des Interviews. In Teil 2 sprachen wir unter anderem über die Situation Geflüchteter, die solidarischen Kliniken, die Koalition SYRIZA-ANEL (Unabhängige Griechen). Teil 2 werden wir bald ebenfalls hier veröffentlichen.

Hallo Alexandra, vielleicht kannst Du uns einfach mal ein kurzes Stimmungsbild geben, wie momentan bei Euch die Stimmung in Athen ist.

Alexandra: Ja die Stimmung ist nicht sehr gut. Natürlich ist SYRIZA selbst auch irgendwie gespalten, was die Stimmung oder die Erwartungen betrifft. Die Stimmung ist aber bei den meisten nicht sehr gut, denn man erwartet nicht sehr viel Gutes von dem Abkommen [aktuelle Verhandlungen mit der EU; Anm. d. Red.], das wahrscheinlich bald geschlossen wird.
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Widerstand, Repression und Selbstorganisierung in Griechenland

Ein Reisebericht

Mittwoch, 16. April 2014, um 20:00 Uhr in der Kosmotique
In Kooperation mit Ausser Kontrolle.

Mit dem Beginn der Euro-Krise seit 2009 ist der Machtzuwachs, die hegemoniale Position Deutschlands und die von Deutschland betriebene Austeritätspolitik gegenüber den „Krisenländern“ zu beobachten.
Im Oktober 2013 waren verschiedene Dresdner Gruppen in Griechenland und trafen sich dort mit Gruppen, die versuchen, sich gegen Austerität, damit einhergehender Verelendung sowie einer fortschreitenden Entdemokratisierung zu wehren.
Ausgangspunkt der Diskussionen war die erstmalige Anwendung des Paragraphen „zur Bildung einer kriminellen Vereinigung“ auf politische Proteste und soziale Bewegungen in Griechenland.
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Austeritätspolitik und Gesundheit in Griechenland

Die Social Clinic of Solidarity in Thessaloniki
Sa, 01.03.2014, um 20:00 Uhr, in der kosmotique

Vortrag/Bericht von Ben Wachtler (Verein demokratischer Ärztinnen und Ärzte)

In Griechenland ist unter dem Druck der Spardiktate das öffentliche Gesundheitssystem zusammengebrochen. Die Troika aus Vertreter_innen der EU-Kommission, der Europäischen Zentralbank und dem Internationalen Währungsfonds hat durchgesetzt, dass alle sozialstaatlichen Leistungen, inklusive Krankenversicherung, zwölf Monate nach Verlust des Arbeitsplatzes einzustellen sind. Wer nicht krankenversichert ist, muss die Kosten einer Behandlung vor Ort in bar bezahlen. Zahlreiche staatliche Kliniken und Arztpraxen sind in den letzten Jahren geschlossen worden. Um dennoch eine Behandlung der Armen, Nicht-mehr-Versicherten, Asylsuchenden und Migrant_innen gewährleisten zu können, sind in ganz Griechenland Social Clinics of Solidarity (SCS) entstanden, in denen Ärzt_innen und Pfleger_innen ehrenamtlich arbeiten und Medikamentenspenden verteilt werden.
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